SecureDataService Dipl. Ing. (FH) Nicholas Vollmer
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Widerspruch gegen Nutzungsprofile

Für viele Unternehmen ist Online-Werbung sehr wichtig. Idealerweise wird diese Werbung nur den passenden Zielgruppen gezeigt (denn was interessiert sich eine Jugendlicher für Treppenlifte?).

Die Internet-Werbeindustrie hat sich dafür einen Mechanismus ausgedacht: Das Surfverhalten wird genutzt, um Nutzungsprofile zu erstellen. Dies geschieht nicht personenbezogen (also ohne Name etc.) sondern Webbrowser-bezogen ("hier ist ein Webbrowser, der sich für USA-Reisen interessiert"). Rein technisch gesehen geschieht dies durch einen "Drittanbieter"-Cookie.

Manche Menschen möchten keine Werbung im Internet sehen, die an ihr Internet-Surfen angelehnt ist. Das ist ein legitimes Interesse. Daher kann man die Cookies begrenzen bzw. komplett abschalten.

In der Theorie klingt das einfach, aber in der Praxis fällt dies insbesondere den Gelegenheits-Nutzern manchmal recht schwer. Daher liefern wir Ihnen hiermit eine ausführliche Anleitung.

  1. Internet-Explorer
  2. Firefox
  3. Andere Browser konfigurieren
  4. YourOnlineChoices.eu               <=== besonders wichtig!
  5. Browser-Add-On
  6. Flashplayer-Cookies
  7. Unerwünschte Nebenwirkungen sind möglich
  8. Fazit

1. Internet Explorer

Vorab: Microsoft informiert hier sehr umfassend über die verschiedenen Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen für den Internet Explorer 11. Auch für die älteren Versionen 8, 9 und 10 stellt Microsoft eine Anleitung zur Verfügung.

1a) Cookies individuell steuern im IE 11

Im Internet Explorer 11 können Sie konfigurieren, wie zukünftig mit Cookies umgegangen werden soll. Da das Hauptmenü im Internet Explorer 11 meist ausgeblendet ist, müssen Sie es zunächst einblenden. Dies geschieht durch einen Klick auf die Taste, die mit "Alt" bezeichnet ist. Spätestens jetzt sehen Sie das Hauptmenü:

Klicken Sie auf den Menüpunkt "Extras", um dann in dem Menü den Punkt "Internetoptionen" anzuklicken.
Wenn Sie in dem neuen Fenster dann den Reiter "Datenschutz" anklicken, dann sehen Sie das folgende Dialogfeld:

Hier können Sie sehr genau bestimmen, welche Cookies Sie akzeptieren möchten. Je höher Sie den Schieberegler schieben, desto weniger Cookies werden akzeptiert, bzw. desto früher werden diese wieder gelöscht. Natürlich können Sie über "Sites" und "Erweitert" noch viele zusätzliche Einstellungen vornehmen.

ACHTUNG: Wenn Sie im obigen Sinne zukünftigen Cookies widersprochen haben, so bedeutet dies nicht, dass bestehende Cookies automatisch gelöscht werden. Dies müssen Sie selbstständig durchführen... siehe nächstes Kapitel.

1b) Browserverlauf löschen im IE

In den "Internetoptionen" im Tabulator "Allgemein" können Sie den Browserverlauf löschen. Die Details können Sie selbst bestimmen, doch standardmäßig sind auch sämtliche Cookies davon erfasst:

Nach dem Löschen sind somit auch alle ggf. gespeicherten Opt-Out-Cookies gelöscht. Sie sollten sich daher ganz grundsätzlich entscheiden, welchen Weg Sie gehen wollen: Entweder Opt-Out-Cookies setzen, oder Cookies pauschal löschen.

2. Firefox

Auch im Firefox können Sie konfigurieren, wie zukünftig mit Cookies umgegangen werden soll. Im Hauptmenü klicken Sie auf "Extras" und dann auf den Menüpunkt "Einstellungen".

2a) Cookies löschen im Firefox

Links in der Navigation klicken Sie auf "Datenschutz". Dann sehen Sie ungefähr das folgende Dialogfeld:

Auch hier können Sie sehr genau bestimmen, welche Cookies gesetzt (und wie lange gespeichert werden sollen).Das obige Beispiel zeigt eine recht restriktive Konfiguration:

  • Im obigen Beispiel wurde in der Rubrik "Chronik" die Option "benutzerdefinierte Einstellungen" ausgewählt. Somit kann man die eigenen Bedürfnisse optimal realisieren.
  • Cookies werden prinzipiell akzeptiert.
  • Die Cookies von Drittanbietern werden generell nicht akzeptiert ("Third-Party-Cookies"). Externe Dienste (wie Google, Facebook etc.) bleiben außen vor.
    Somit kann nur noch der Seitenbetreiber selbst Cookies nutzen ("First-Party-Cookies"). Diese Option ist wohl in den meisten Fällen sinnvoll, damit die Website fehlerfrei funktioniert.
  • Die Cookies werden behalten, bis Firefox geschlossen wird. Das sichert maximale Sicherheit und maximalen Datenschutz. Doch es gehen alle durch Cookies gespeicherten Einstellungen verloren und müssen beim nächsten Besuch der Websites neu eingegeben werden.

ACHTUNG: Wenn Sie im obigen Sinne zukünftigen Cookies widersprochen haben, so bedeutet dies nicht, dass bestehende Cookies automatisch gelöscht werden. Dies müssen Sie selbstständig durchführen... siehe nächstes Kapitel.

2b) Browserverlauf löschen im Firefox

Auch im Firefox können Sie den Browserverlauf automatisch löschen lassen, wenn Sie den Browser schließen:

Die aktuellsten Verlaufsdaten können Sie auch über das Menü "Chronik" und dann "Neueste Chronik löschen..."  entfernen lassen. Somit sind auch alle Cookies gelöscht.

Nach dem Löschen sind somit auch alle ggf. gespeicherten Opt-Out-Cookies gelöscht. Sie sollten sich daher ganz grundsätzlich entscheiden, welchen Weg Sie gehen wollen: Entweder Opt-Out-Cookies setzen, oder Cookies pauschal löschen.

3. Sonstige Browser konfigurieren

Die Liste der Webbrowser ist lang und ändert sich ständig. Leider können wir daher nicht jeden Browser individuell beschreiben. Die obigen Tipps sollten aber deutlich gemacht haben, wie es funktioniert. Hier finden Sie eine Anleitung für viele andere Webbrowser.

Auch hier auf der Website von "Verbraucher sicher online" wird ausführlich über Cookies informiert und exemplarische Hinweise gegeben, wie man Cookies ein- und ausschaltet.

4. Browser-Add-On

Mittlerweile gibt es am Markt viele Software-Produkte, die im Webbrowser installiert werden. Man nennt sie "Add-On".

4a) "Ghostery"

Für den Firefox-Browser, und für iOS und für Android gibt es hier eine Erweiterung, die sehr komfortabel im Webbrowser die möglichen Tracking- und Werbedienste erkennt und auf Wunsch ausblendet. Nach Angaben von Ghostery werden Chrome, Firefox, Safari, Internet Explorer und Opera unterstützt (ggf. muss man also bei den Herstellern nach Download-Möglichkeiten suchen). Ghostery kennt ca. 4.500 Skripte von 2.200 Tracking-Anbietern. Täglich werden es mehr.

Dieses Add-on wird zunächst in Ihrem Webbrowser installiert. Beim nächsten Start erhalten Sie eine Kurzanweisung. Die Bedienung hat sich im Laufe der Jahre etwas verkompliziert, weil die Software immer leistungsfähiger und flexibler geworden ist. Daher ist eine gewisse Einarbeitungszeit von 15-60 Minuten erforderlich. Aber es lohnt sich. Ein Tutorial für Ghostery 6.0 findet sich hier.

Wenn Ghostery auf einer Website irgendwelche trackingrelevante Inhalte findet, dann erkennt man das (z.B. im Firefox oben rechts in der Ecke) sofort:

Ein Klick auf das Icon öffnet dann eine Übersicht über die von der Website genutzten Dienste:

Ein Klick auf die Grafik zeigt dann eine ausführliche Liste der Dienste. Hier kann man sehr differenziert Dienste deaktivieren.

Natürlich kann Ghostery nicht wissen, inwieweit Sie in Ihrem Webbrowser die (Drittanbieter-) Cookies deaktiviert haben. Insofern kann es hier in Ghostery erscheinen, als ob bestimmte Nutzungsprofile aktiv wären... obwohl sie in Wirklichkeit im Webbrowser technisch verhindert wurden.

Etwas Verwirrung stiften Dienste wie Google Tag Manager. Diese Dienste haben eine übergeordnete Bedeutung, denn die Website-Betreiber können hier die Steuerung anderern Dienste zentralisiert steuern. Wird also der Google-Tag-Manager deaktiviert, so werden die von ihm gesteuerten Dienste gar nicht erst geladen.

Diese Komplikationen sind insbesondere für Datenschützer wichtig, die herausfinden wollen, welche Dienste eine Website nutzt. Insofern ist dieser Hinweis quasi ein Tipp in eigener Sache. Die Lizenznehmer von DSB-MIT-SYSTEM® sind aber auf diese Schwierigkeiten vorbereitet.

4b) Google-Add-On zur Deaktivierung von Google-Analytics

Google stellt hier ein Add-On für verschiedene Webbrowser zur Verfügung, um speziell den Dienst "Google-Analytics" zu deaktivieren.

4c) Tracking-Schutz installieren im IE 11

Der Internet Explorer 11 bietet eigene Add-Ons zum Deaktivieren von Tracking.

Da das Hauptmenü im Internet Explorer 11 meist ausgeblendet ist, müssen Sie es zunächst einblenden. Dies geschieht durch einen Klick auf die Taste, die mit "Alt" bezeichnet ist. Spätestens jetzt sehen Sie das Hauptmenü.

Klicken Sie auf den Menüpunkt "Extras", um dann in dem Menü den Punkt "Add-ons verwalten" anzuklicken.
Wenn Sie in dem neuen Fenster dann links den Add-On-Typ "Tracking-Schutz" anklicken, dann sehen Sie das folgende Dialogfeld:

Unten beim grünen Pfeil können sie die "Liste für den Tracking-Schutz online abrufen...". Wenn Sie etwas runterscrollen, so finden Sie den Bereich "Tracking-Schutz-Listen":

Hier können Sie (vermutlich) mehrere Listen dieser Art zu Ihrem Internet Explorer 11 hinzufügen. Wenn Sie "Hinzufügen" anklicken, dann sehen Sie Folgendes:

Dann müssen Sie nur noch "Liste hinzufügen" anklicken. Wiederholen Sie dies für alle Tracking-Schutz-Listen, die Ihnen sympathisch erscheinen.
Darüber hinaus können Sie in der Rubrik "Tracking-Schutz" auch noch eine eigene "angepasste Liste" erstellen, und dort genau konfigurieren, vor welchen Anbietern Sie geschützt werden möchten.

ACHTUNG: Wenn Sie im obigen Sinne zukünftigen Cookies widersprochen haben, so bedeutet dies nicht, dass bestehende Cookies automatisch gelöscht werden. Dies müssen Sie selbstständig durchführen... siehe nächstes Kapitel.

5. www.youronlinechices.com

Die gemeinnützige Organisation EDAA hat unter http://www.youronlinechoices.com/de/ eine sehr informative Website zum Thema "nutzungsbasierte Online-Werbung" erstellt. Unter anderem kann man hier zahlreiche Dienste deaktivieren, indem das entsprechende Opt-Out-Cookie gesetzt wird.

Sollte der Webbrowser generell Drittanbieter-Cookies ablehnen, so wird dies von der Website gemeldet und es gibt nichts weiter zu konfigurieren. Sollte Ihr Webbrowser aber derlei Cookies aktivieren und die Cookies nach Programmende wieder löschen, so können Sie sich die Konfiguration im Grunde genommen sparen.

6. Flash Cookies

Der Adobe-Flashplayer kann unter Umständen ebenfalls Cookies setzen. Diese können Sie hier einsehen und verhindern bzw. löschen.

7. Unerwünschte Nebenwirkungen sind möglich...

Das großflächige Abschalten von diesen Diensten kann auch unerwünschte Nebenwirkungen haben.

Manche Website versagen ihren Dienst, wenn eine personalisierte Werbung unterdrückt wird. Dies wird aber nicht still und heimlich geschehen, sondern die Anbieter weisen auf die Werbeblocker hin. Wenn diese Webseite für Sie wichtig ist, so können Sie die Blocker möglicherweise kurz pausieren.

Wenn Sie die Cookies generell ablehnen, dann kann typischerweise zweierlei passieren: (1) Webshops können Ihren Warenkorb und Ihr Login nicht zwischenspeichern, wodurch der Webshop unbenutzbar wird, und (2) bestimmte Ländereinstellungen (z.B. den deutschsprachigen Teil einer Webseite) werden nicht zwischengespeichert, und die Webseite erscheint immer in Englisch. Auch in diesen beiden Fällen müssten Sie Ihre Einstellungen etwas lockern.

8. Fazit

Das Abschalten von personalisierter Werbung und von Nutzungsprofilen ist keine Magie. Die Browserhersteller haben in den letzten Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und bieten durch die Bank gute Möglichkeiten. Diese müssen Sie jetzt nur noch nutzen! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei.


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